Berner Umwelt-Forschungspreis 2019/2020

    Clau Dermont untersuchte, wie sich die Bevölkerung ihre Meinung zu erneuerbaren Energien bildet. Michael Scheurer zeigte, dass 90 Prozent der Schweizer Auenböden Mikroplastik enthalten. Am 5. März 2020 stellen die beiden Preisträger des Berner Umwelt-Forschungspreises 2019/2020 ihre prämierten Arbeiten vor. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre Nachwuchsforschende für herausragende Beiträge im Bereich Umweltwissenschaften und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. 

    (Bild: © Universität Bern / Manu Friederich) Anlässlich des 185. Dies academicus der Universität Bern im Casino in Bern wurden die beiden Preisträger des Berner Umwelt-Forschungspreises im Dezember 2019 für ihre Arbeiten geehrt. Im Bild: Michael Scheurer (Gewinner des Anerkennungspreises), Prof. em. Dr. Joachim Frey (Präsident der Kommission) und Dr. Clau Dermont (Gewinner des Hauptpreises).

    Welche Rolle spielen Bürgerinnen und Bürger beim Übergang hin zu erneuerbaren Energiequellen und welche Faktoren beeinflussen ihre Meinungen zu diesen Themen? Antworten auf diese Fragen gibt Clau Dermont in seiner ausgezeichneten Dissertation, die er am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern verfasst hat. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur wachsenden Einsicht, dass die Transition von Energiesystemen nicht ohne den stärkeren Einbezug politischer Aspekte und insbesondere der Rolle der Bevölkerung möglich ist. Für seine Arbeit «Citizens support for the energy transition. The influence of policy and politics on citizens’ opinions towards renewable energy promotion» erhält er den mit 15’000 Franken dotierten Hauptpreis. Seit Januar 2019 ist Clau Dermont am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich als Postdoc tätig.

    Ein Anerkennungspreis in der Höhe von 1’000 Franken geht an Michael Scheurer für seine Masterarbeit «Microplastics in Swiss Floodplain Soils» am Geographischen Institut der Universität Bern. Mikroplastik ist ein global vorkommender Schadstoff, dessen Konzentrationen im Boden und dessen Quellen jedoch noch sehr wenig erforscht sind. Um die Belastung von Schweizer Auenböden mit Mikroplastik zu untersuchen, hat Scheurer eigens eine Methode entwickelt. Auf dieser Grundlage konnte er zeigen, dass 90 Prozent der hiesigen Auenböden Mikroplastik enthalten. Die Arbeit hat Pioniercharakter. Michael Scheurer ist heute für das Berner IT-Unternehmen Seccom tätig, das er mitgegründet hat.

    Umweltprobleme verstehen und lösen
    Mit dem Berner Umwelt-Forschungspreis werden alle zwei Jahre junge Forscherinnen und Forscher für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Umweltwissenschaften und Nachhaltigkeit an der Universität Bern ausgezeichnet. Gewürdigt werden Arbeiten verschiedenster Disziplinen, die einen gesellschaftlich relevanten Beitrag zum besseren Verständnis von Umweltproblemen und zu deren Lösung leisten.

    Den Preis richtet die Universität Bern zusammen mit Wirtschaftspartnern aus. Co-Sponsoren der aktuellen Verleihung sind CSL Behring AG und Energie Wasser Bern. Die Preisfeier, die am 5. März 2020 an der Universität Bern stattfindet, dient auch dem Austausch. Der Dialog zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik soll den Wissens- und Technologietransfer begünstigen.

    pd

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